Landesentscheid: Die Gute Form 2020 - Tischler gestalten ihr Gesellenstück
Der Gestaltungswettbewerb "Die Gute Form" zeichnet exzellent gestaltete Gesellenstücke im Tischlerhandwerk aus. Der Wettbewerb wird jährlich zunächst auf Innungs-, dann auf Landes- und schließlich auf Bundesebene ausgerichtet. Eine Experten-Jury wählt auf jeder Ebene die Stücke aus, die eine Runde weiter kommen. In diesem Jahr werden die besten Gesellenstücke aus Niedersachsen/Bremen – anders als sonst - nicht auf der Verbrauchermesse „infa“ in Hannover ausgestellt. Wegen der Kontaktbeschränkungen werden die Innungssieger der Guten Form hier auf der Homepage vorgestellt. Eine unabhängige Jury trifft anhand von Fotos, Zeichnungen, Filmen und Beschreibungen eine Vorauswahl der sechs besten Gesellenstücke.
Die dreiköpfige Jury hatte sich aus allen Einsendungen der insgesamt 42 Gesellenstücke sieben ausgesucht, die in die Vorauswahl kamen. Am Freitag Nachmittag (30.10.) war es dann soweit. Alle sieben Gesellinnen und Gesellen, die von der Jury vorausgewählt waren, lieferten ihre Gesellenstücke nach Hannover. Zwei Teilnehmer konnten nicht persönlich kommen und schickten stellvertretend ihre Eltern.
Unter Berücksichtigung aller Hygieneregeln wurde die Gesellenstücke im Foyer des Verbandshauses aufgebaut. Andrea Basse, Günther Schmidt und Björn Raguse als Jurymitglieder ließen sich von allen jungen Gesellen das jeweilige Stück zeigen und erklären. Die Entscheidung über die Platzierungen dauerte ein Weilchen, da die Jury eifrig diskutierte. „Alle Gesellenstücke, die wir hier sehen, sind herausragend. Hier eine Entscheidung treffen zu müssen, ist nicht einfach“, so Andrea Basse, Diplom Designerin und Mitglied der Jury.
Die Jury verglich die sieben Gesellenstücke anhand von Bewertungskriterien wie der Originalität, der Gestaltungsqualität, dem Ausdruck der Formen und der Funktionalität des gezeigten Gesellenstücks. Schließlich, nach fast 1-stündiger Beratung stand die Entscheidung fest. Die Jury hat eine Belobigung ausgesprochen und den 1. bis 3. Platz vergeben.
Jurybegründung:
Im geschlossenen Zustand zeigt Casoire eine schlichte Eleganz. Das Zusammenspiel von Form und Funktion ist wunderbar gelungen. Die äußere, edle Anmutung des lackierten Korpus aus Ebenholz setzt sich im Inneren des Casoire fort. Das Innenleben zeigt die technische Qualität und das Gesamtkonzept des Erbauers, der sich hier viele Gedanken gemacht hat. Der Tafellack schluckt das sich spiegelnde Licht der Leuchten und blendet dadurch nicht. Die Funktionen sind durchdacht auf die ausgestellten Objekte abgestimmt, wie z.B. das sich drehende Element für mechanische Uhren, die dadurch aufgezogen werden. Auch der raffinierte Öffnungsmechanismus für den unteren Teil, in welchem sich der Tresor befindet, passt sich harmonisch in das Gesamtkonzept ein. Ein unglaublich ausgefallenes Gesellenstück voller kreativer Einfälle. Weitere Bilder und ein Video zu dem Gesellenstück finden Sie hier.
Fotos: Andrea Janssen
Jurybegründung:
Die Melange aus tiroler Folklore und zeitgemäßer Moderne hat in diesem Tisch seine vollendete Mischung gefunden. Angefangen bei den Beinen, die an einen Melkschemel erinnern, über die mit Zinn eingelassene Tischplatte bis hin zu den schrägen Kanten, ist dies eine gelungene Mischung. Der Tisch wirkt stimmig und die auffallenden Details sind gekonnt und harmonisch eingebracht. Weitere Bilder und ein Video zu dem Gesellenstück finden Sie hier.
Foto Eltern Tim Gausmann: Tischler Nord
Detailfotos: Andrea Janssen
Jurybegründung:
Dieses wandhängende Objekt hat im geschlossenen Zustand eine harmonische Wirkung. Erst beim Öffnen entfaltet sich der Barcharakter, der durch die gekonnt gesetzte Beleuchtung verstärkt wird. Die ausgewählten Materialien aus Eiche und Messing sind konsequent an die Whiskeyherstellung angelehnt. Insgesamt verbindet der Barschrank perfekt Tradition mit Moderne. Weitere Bilder und ein Video zu dem Gesellenstück finden Sie hier.
Foto Aaron Oehlmann: Tischler Nord
Detailfotos: Andrea Janssen
Jurybegründung:
Das Thema, ein funktionales und platzsparendes Möbel für eine Bauwagen herzustellen, ist perfekt umgesetzt. Die Vielfalt der Funktionen ist überraschend und zeigt gleichzeitig, wie viel Gedanken sich die Erbauerin gemacht hat. Hinzu kommt, dass man in jeder Funktionsvariante ein ansehnliches Möbel vorfindet. Weitere Bilder und ein Video zu dem Gesellenstück finden Sie hier.
Foto Gesa Herzer: Tischler Nord
Aus über 2.000 Abstimmungen für den Publikumspreis fielen 162 Stimmen auf das Gesellenstück von Lars Vogler, Blockstapel Möbel aus Rüster. Weitere Bilder und ein Video zu dem Gesellenstück finden Sie hier.
152 Stimmen erhielt Lara Marie Bensch für ihren Schreibtisch aus Wenge und Rüster. Weitere Bilder und ein Video zu dem Gesellenstück finden Sie hier.
Ramon Knies erhielt für sein Sideboard "Side by Side" aus Eiche 136 Publikumsstimmen. Weitere Bilder und ein Video zu dem Gesellenstück finden Sie hier.
In diesem Video erhalten Sie einen Eindruck, wie der Wettbewerb Die Gute Form 2020 in diesem Jahr durchgeführt wurde.
Vorauswahl der Jury Die Gute Form 2020
Hier finden Sie die Gesellenstücke, die es in die Vorauswahl zum Wettbewerb Die Gute Form 2020 geschafft haben (in alphabetischer Reihenfolge).
Teilnehmende der Innungen
Hier sehen Sie die Erst- und Zweitplatzierten der Guten Form 2020 auf Innungsebene. Die Videos der Teilnehmenden finden Sie nach Klick auf das jeweilige Bild.
Eine Zusammenfassung aller Gesellenstücke erhalten Sie hier als PDF zum Download.